Persönlichkeitsbestimmende Interessenstrukturen

Stressauslöser und Stressabwehr der Persönlichkeitstypen

 

Was passiert eigentlich, wenn wir bei einem Gesprächspartner unbeabsichtigt Stress auslösen?

 

Was passiert eigentlich, wenn wir bei einem Gesprächspartner unbeabsichtigt Stress auslösen? Und was löst denn Stress aus?

Entgegen der vorherrschenden Meinung im Mainstream ist Stress ein zutiefst individuelles Phänomen. Jeder Mensch hat seinen persönlichen Stressauslöser. Perfektionisten beispielsweise geraten in Stress, wenn ihnen ihre Mitmenschen einen Fehler nachweisen. Helfer wiederum geraten in Stress, wenn ihnen ihre Mitmenschen den Dank für ihre Hilfsbereitschaft verweigern.

Grundsätzlich versucht jeder Mensch, Stress zu vermeiden. Die Hilfsmittel dazu sind Abwehrmechanismen. Für Perfektionisten sind dies beispielsweise Verdrängung und Reaktionskontrolle. Sie verdrängen gern alle Tatsachen und Ereignisse, die nicht in ihr Weltbild passen. Sie kontrollieren dabei ihre Reaktionen, um Ärger und Wut nicht zu zeigen. Die Abwehrmechanismen der Helfer sind Verdrängung und Verleugnung. Sie verdrängen eigene Wünsche und Bedürfnisse und verleugnen die Erkenntnis, dass ihre Hilfsbereitschaft nicht uneigennützig ist, sondern nach Gegenleistung verlangt.

Stellen wir uns nun ein Gespräch vor, bei dem wir den Stressauslöser unseres Gesprächspartners treffen. Im gleichen Moment ist der reflexartig nur noch mit seiner Stressabwehr und mit seinen Abwehrmechanismen beschäftigt und verschwendet keinen Gedanken mehr an das Gesprächsthema. 

Wenn wir also gute und lohnende Gespräche beruflich wie privat führen wollen, vermeiden wir am besten Stressauslöser. Es ist jedenfalls sehr lohnend, sich mit den Stressauslösern unserer Gesprächspartner vertraut zu machen.

Jedenfalls: Die Kenntnis der Stressauslöser und deren Vermeidung erhöht die Gesprächsqualität enorm.